Das Fach Italienisch

Im sprachlichen Zweig des Gymnasiums ist Italienisch Profilfach und kann am KAG als dritte Fremdsprache gewählt werden. Die Wahl des Profilfachs findet statt, während die Schülerinnen und Schüler noch die 7. Klasse besuchen. Das gewählte Profilfach ist ein Kernfach wie z. B. Mathematik oder Deutsch. Wenn Italienisch als Profilfach gewählt wird, haben die Schüler*innen dann in den Jahrgangsstufen 8 bis 10 jeweils vier Wochenstunden Italienischunterricht. Um einen kontinuierlichen und erfolgreichen Spracherwerb sicherzustellen, haben die Schülerinnen und Schüler im ersten Lernjahr zusätzliche Intensivierungsstunde. Auch in der Oberstufe kann Italienisch als vierstündiges Fach belegt werden. Am Ende kann man wie in den anderen Fremdsprachen die Abiturprüfung im Fach Italienisch schriftlich und mündlich ablegen.

Was lernt man im Italienischunterricht?

Die Schülerinnen und Schüler lernen Italienisch zu lesen, eigene italienische Texte zu schreiben, flüssig Italienisch zu sprechen (z. B. mit den Austauschpartnern) und gesprochene Texte zu verstehen (Hörverstehen). Bereits ab dem ersten Lernjahr lesen wir italienische Texte, hören und singen im Unterricht moderne italienische Lieder und erlernen die Grundregeln der italienischen Grammatik. Hinzu kommen vielfältige landeskundliche Kompetenzen, die darauf abzielen, sowohl den italienischen Alltag besser zu verstehen als auch die reichhaltigen Beiträge Italiens zur europäischen Kultur (vor allem in den Bereichen Kunst, Musik, Religion, Mode, Wissenschaft, Politik, Physik und Literatur) kennenzulernen. Spätestens im zweiten Lernjahr werden auch Filme und Lektüren im Unterricht eingesetzt.

Wozu Italienisch lernen?

Italienisch zählt zu den schönsten Sprachen der Welt. Über viele Jahrhunderte hinweg war das Italienische die dominante Sprache in Wissenschaft und Kunst. Sie ist die Sprache, in der Galilei seine astronomischen Erkenntnisse publizierte, in der Machiavelli Politik analysierte und in der Dante über Himmel und Hölle berichtete. Heutzutage ist das Italienische nach wie vor eine der beliebtesten Fremdsprachen weltweit, ihre Kenntnis eine Schlüsselqualifikation in den Bereichen Architektur, Kunst und Musik, Mode, Kulinarik, Wirtschaft und Tourismus. Darüber hinaus ist Italienisch eine sehr vokalreiche Sprache mit einer hohen Übereinstimmung zwischen Laut- und Schriftbild, die sich schön anhört und einfach auszusprechen ist. Wenn man bereits andere Fremdsprachen beherrscht, so ergeben sich viele Anknüpfungspunkte beim Grammatik- und Vokabellernen  (zum Beispiel: engl. traffic – ital. traffico, lat. amicus – ital. amico).
Nach dem Abitur kann man Italienisch an verschiedenen deutschen Universitäten studieren und mit den unterschiedlichsten Fächern kombinieren (z. B. Jura, BWL, Kunstgeschichte oder einem Fach für das Lehramt). Und wer nicht studieren möchte, kann die Italienischkenntnisse ebenfalls in vielen verschiedenen Berufen gut gebrauchen: z. B. in der Wirtschaft, denn die Bundesrepublik Deutschland und insbesondere Bayern unterhalten intensive Handelsbeziehungen mit Italien.

Der Austausch mit Trento in der Region Alto Adige-Trentino (Norditalien)

Die Partnerschule des KAG ist das italienische Gymnasium Liceo Sophie M. Scholl in Trento (Alto Adige-Trentino). Der Austausch findet im Verlauf der 10. Klasse statt und stellt einen Höhepunkt des Italienischlernens dar. Unsere Schülerinnen und Schüler tauchen ein in den italienischen Alltag und lernen sowohl das Familienleben als auch die Schule ihrer Austauschpartner*innen kennen.

Das Fach Latein

Wissenswertes rund um Latein am KAG finden Sie in dieser leicht verständlichen Übersicht.

Lateinunterricht am Korbinian-Aigner-Gymnasium Erding

„Latein ist das großartigste Denkmal, das der Kultur des menschlichen Wortes und dem Glauben an die Möglichkeiten der Sprache je gesetzt worden ist. Latein ist weit mehr als nur sprachliche Kunstfertigkeit: Es ist – und das macht es zu einem wahren Schatz – ein Medium, durch das sich ein ganzer Wertekanon, ein komplettes Denksystem entwickeln konnten, die über Jahrhunderte Widerhall fanden.“

(Nicola Gardini, Latein lebt, Hamburg 2017, Bucheinband)

Latein wird am KAG als zweite Fremdsprache gelernt, die in der 6. Jahrgangsstufe beginnt. Wir arbeiten mit dem Lehrwerk Adeamus! Ausgabe C, Band 1 bis 3. In den Jahrgangsstufen 9 und 10 ist bei uns das Lesebuch Latein, Mittelstufe, Band 1 und 2 aus dem Buchner Verlag eingeführt. Dieses setzt sich dann ab der Klasse 11 als Lesebuch Latein Oberstufe, Bände 1 bis 3 fort.

Im Folgenden lesen Sie eine Zusammenstellung von Gründen, die es sinnvoll erscheinen lassen, die lateinische Sprache zu lernen:

Beim Übersetzen lateinischer Sätze wird intensiv auch an der deutschen Sprache gearbeitet. Wie lautet die korrekte grammatische Konstruktion? Wer findet den treffendsten deutschen Ausdruck, die gelungenste Formulierung? Lateinschüler können eine Souveränität im Umgang mit der Muttersprache erwerben, die ihnen auch in allen anderen Fächern sowie im ganzen späteren Leben hilft.

Wer in Latein erfolgreich sein will, muss ganz regelmäßig und kontinuierlich mitarbeiten und lernen. So wird eine Arbeitshaltung vermittelt, die für den Erfolg am Gymnasium insgesamt unerlässlich ist.

Latein als Wurzel der romanischen Sprachen vermittelt ein Wortschatzwissen, das es ermöglicht, sich viele Wörter herzuleiten. Das spätere Erlernen von Italienisch, Französisch oder Spanisch wird erheblich erleichtert. Aber auch unzählige deutsche Fremdwörter, die zum Wortschatz eines Abiturienten selbstverständlich dazugehören sollten und auch sehr viele englische Wörter lassen sich auf lateinische Ursprungswörter zurückführen. Der moderne Lateinunterricht enthält immer wieder Übungen, um diese Wortverwandtschaften zu thematisieren und sorgt so für ein vernetztes Lernen.

Aber auch die Schülerinnen und Schüler, die sich später nicht für den sprachlichen, sondern für den naturwissenschaftlich-mathematischen Zweig entscheiden, profitieren von Latein. Denn Latein mit seiner Logik und Struktur übt intensiv das so genannte analytische Denken ein. Einen langen lateinischen Satz Stück für Stück zu entschlüsseln ist durchaus vergleichbar mit dem Lösen einer komplexen Aufgabe in der Mathematik. Beides verlangt ein solides Grundwissen, aber auch eine klare, strukturierte Vorgehensweise, um zum Ziel zu gelangen.

Latein vermittelt den Zugang zu einem breiten Kulturwissen: Wie viele Redensarten, Kunstwerke, Theaterstücke, Meisterwerke der Literatur, ja sogar Opern gibt es, die ohne ein fundamentales Wissen um die Antike nicht zugänglich sind. Die Vermittlung solchen Wissens beginnt in den ersten Lernjahren mit den Themen des römischen Alltags, der griechisch-römischen Mythologie und geht dann in den höheren Jahrgangsstufen weiter mit Themen wie z.B. Recht und Gerechtigkeit, Wege zu einem glücklichen Leben, Anforderungen an gute Politiker etc. Aber auch Dichtung, sogar Liebesdichtung, steht auf unserem vielfältigen Programm.

 

Die Lernplattform „mathegym“ – auch für das Fach Latein eine sinnvolle moderne Übungsmöglichkeit – abgestimmt auf unser Lehrbuch!

Seit drei Jahren hat unsere Schule die Zusatzlizenz der Lernplattform „mathegym“ für das Fach Latein erworben, die es allen unseren Lateinschülern der Lehrbuchphase ermöglicht, zu jeder Lektion im Buch passende zusätzliche Übungen zu machen – mit sofortigem Feedback und der Möglichkeit, die Übungen beliebig oft zu wiederholen.

Den Zugang zu dieser Lernplattform, die ursprünglich nur für den Mathematikunterricht angelegt worden war und seit einiger Zeit für weitere Fächer ausgebaut wird, erhalten die Schülerinnen und Schüler in der Regel im Matheunterricht. Die Nutzung des Lateinteils ist dann auch problemlos möglich.

Die Übungen sind lektionsweise in unterschiedlichen Leveln mit steigenden Anforderungen zusammengestellt. Sie eignen sich ebenso zum täglichen Lernen wie auch zur Schulaufgabenvorbereitung.

Bei Fragen zu „mathegym“ können sich die Schülerinnen und Schüler jederzeit an ihren Mathematik- oder auch Lateinlehrkraft wenden.

Eindrücke aus dem Unterricht

Wenn in der 10. Jahrgangsstufe in Latein die Lektüresequenz „Liebe und Leidenschaft“ beginnt, dürfte sich manch einer fragen, was darunter zu verstehen ist. Antiquierte prüde Liebesromane? Veraltete Dating-Vorstellungen? Kitschige Liebesschwüre? Mitnichten.

Die Schülerinnen und Schüler erwartet ein breites Spektrum an Emotionen begonnen bei Catull, der in seinen „Carmina“ seine unerwiderte Liebe zu Lesbia besingt. Er ist aufgrund seiner toxischen Beziehung zu ihr, einer verheirateten Frau, zwischen Liebesfreud und -leid gefangen, was in seinen Gedichten auf hochemotionale Weise zum Ausdruck kommt. Schweren Herzens muss er nach einer Vielzahl gescheiterter Versuche, seine Geliebte für sich zu gewinnen, einsehen, dass seine Gefühle keine Zukunft haben und er um der eigenen psychischen Gesundheit willen die Affäre beenden muss.

Dieses Wechselbad der Gefühle wurde von einigen Schülerinnen künstlerisch auf unterschiedliche Weise interpretiert.

Nach Thematisierung eines Negativbeispiels verletzter Gefühle folgt mit Ovid eine rationalere Herangehensweise an das Thema Liebe. In seiner „Ars amatoria“, einer Art Leitfaden für Singles, gibt er Dating-Ratschläge für Liebeswillige.

 

Dies Latinus – Projekttag Latein

Alljährlich – meist im Februar –  findet an unserer Schule ein Projekttag Latein für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 6 statt, die Latein lernen.

An diesem Tag dürfen die Schülerinnen und Schüler an Workshops teilnehmen, die die kulinarische, handwerkliche oder auch sportliche Seite der Antike zum Inhalt haben: Es wird gekocht wie bei den alten Römern, es werden Mosaike gelegt, ein Öllämpchen getöpfert oder ein Schreibtäfelchen hergestellt und wer den Sport liebt, übt sich in der Turnhalle mit entsprechenden Aktivitäten, wie sie aus der Antike bekannt sind.

Erwerb des Latinums im neuen G9

Das Latinum erwerben die Schülerinnen und Schüler des bayerischen Gymnasiums, wenn sie die zehnte Klasse des Lateinunterrichts mindestens mit der Note „ausreichend“ (4) abgeschlossen haben.

Wem dies nicht gelungen ist, dem kann das Latinum im Jahr darauf noch nachträglich zuerkannt werden, sofern am Ende der Jahrgangsstufe 11 die Note „ausreichend“ erzielt wurde.

Das Bestehen der Voraussetzungen für das Latinum wird auf dem Jahreszeugnis der zehnten bzw. elften Klasse sowie im Abiturzeugnis bestätigt.

Wo wird das Latinum gefordert?

Die Zugangsbedingungen zu den verschiedenen Studiengängen unterscheiden sich in den verschiedenen Bundesländern und auch an den verschiedenen Universitäten. Daher lassen sich keine allgemeingültigen Aussagen treffen.

Die Fachschaft Latein empfiehlt dennoch jedem Lateinlernenden ein Bestehen des Latinums anzustreben.

Weitergehende Informationen finden Sie auf der Homepage des Kultusministeriums sowie auf der Homepage des Altphilologenverbands.

Buchempfehlungen

Stephen Fry, Helden – Die klassischen Sagen der Antike neu erzählt, Berlin 2020 (aus dem Englischen von Matthias Frings).

Wenn ein britischer Schauspieler und Comedian in einer frischen, kraftvollen Sprache die antiken Mythen neu nacherzählt und sich dabei genau an die antiken Quellen hält, dann wird die Antike höchst lebendig! Die Übersetzung ist sehr gelungen. Ein großer Lesespaß, der Bildung und Humor vereint!