Das Fach Kunst

Bildwelten

Es geht um die Welt der Bilder.

Kinder und Jugendliche sollen lernen sich in der Welt der Bilder zu orientieren, um sich selbst ein Bild von der Welt machen zu können. Das Verständnis komplexer Bilderwelten und die Fähigkeit das Verstandene kritisch in einen Kontext einordnen zu können ist Bestandteil von Allgemeinbildung und muss ein elementarer Teil der Hochschulreife sein.

Kopf und Hand

Kunstunterricht zeigt einen Gegenentwurf zur sonst oft sehr rational und betont kognitiv vermittelnden Schulwelt. Die Wirklichkeit wird im Kunstunterricht vor allem durch Produktion und nicht nur durch Reproduktion erfasst: Kopf und Hand arbeiten zusammen, Theorie und Praxis sind verknüpft .

Aber auch Emotionalität, Eigeninitiative, hartnäckiges "Dranbleiben", Arbeitsorganisation, Arbeiten im Team, alles sogenannte Schlüsselqualifikationen, sind wesentliche Bestandteile der Kunstpädagogik. Sie fördern schöpferische und innovative Leistungen und machen das Lernen nachhaltiger.

Neurodidaktische Erkenntnisse haben gezeigt, dass die Schulung visueller Vorstellung auch als zentrale Basis für andere Grundkompetenzen (z. B. Mathematik und Sprache) fungiert.

Nicht nur Malerei

Kunstunterricht spricht Aspekte der Malerei, des Zeichnens, der Architektur, des Designs, Spielformen, Medien, Werken, Mode, Kunstgeschichte und vieles mehr an. Auch experimentelles Arbeiten, Erfindungen und „Erforschungen“ mit unterschiedlichen Techniken und Bildmitteln regt die Kreativität an und festigt eine eigenständige gestalterische Arbeitweise.

Schule und dann

Nicht zuletzt leistet der Kunstunterricht die Vorbereitung für vielfältige Berufsorientierungen mit gestalterischem Fokus (vom Webdesigner zum Architekten, vom Werbefachmann zum Bühnenbildner, vom Bildredakteur zum Kameramann und vieles mehr).

Die Arbeitswelt der Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft wie auch die Wissenschaften fordern für Studien- und Berufseinsteiger u. a. die Fähigkeit zur Flexibilität, Kreativität, ganzheitliche Sichtweisen und mehr Selbständigkeit. Dies sind wesentliche Bildungsleistungen aus dem gymnasialen Fach Kunst.

Angebote und Unterricht

Mit Rücksicht auf das vielfältige Potential des Faches Kunst sollte es in keiner Jahrgangsstufe nur einstündig unterrichtet werden. Kreativität ist heute in allen Bereichen gefragt , aber gerade Kreativität muss Zeit haben zu wachsen und zu reifen und kann nicht auf Knopfdruck abgerufen werden.

Die Kunst hat vier Funktionen, die sie wichtig für Schule und Leben macht (nach Hartmut von Hentig):

  1. die kritische,
  2. die utopische,
  3. die therapeutische,
  4. die hedonistische Funktion

Arbeiten von Schülerinnen und Schüler

Höhlenmalerei und Malen mit Abrieb von Naturmaterialien, Jahrgangsstufe 5

Griechische Amphoren, Mischtechnik, Malerei, Jahrgangsstufe 6

Take Care - Fallende Care Pakete in Parallel- und Luftperspektive, Bleistift und Wasserfarbe, 7. Jahrgangsstufe

Sicher Schweben, Zentralperspektive Körperproportion Renaissance, 8. Jahrgangsstufe

Anamorphismen nach barockem Vorbild, Bleistiftzeichnung, 9. Jahrgangsstufe

Gauguin - Wegbereiter der Moderne, Studie zum Selbstporträt, Buntstift und Opie, Jahrgangsstufe 10

Produktdesign und zeichnerische Verfremdung einer Gitarre, Jahrgangsstufe 11

Plakatdesign, Jahrgangsstufe 12