AK Unterrichtsqualität im Schuljahr 2021/2022

Der Arbeitskreis Unterrichtsqualität, kurz Ak UQ, befasst sich am Korbinian-Aigner-Gymnasium seit Jahren mit der wichtigsten Aufgabe einer Schule, dem Kerngeschäft des Unterrichtens. Dabei diskutiert der Arbeitskreis nicht nur aktuelle Entwicklungen und neueste didaktische Erkenntnisse, sondern versucht in vielen Bereichen Anregungen zu geben, entwickelt Konzepte für Projekte oder initiiert Unterrichtsversuche, um neue Ideen praktisch anzuwenden. 

Im Schuljahr 2021/2022 beschäftigte sich der Ak UQ mit einer ganzen Reihe von Themenfeldern, nämlich mit der Gestaltung der Projekttage, der Präsentationskompetenz, kollegialen Hospitationen, Möglichkeiten zur Schließung der pandemiebedingten Lernlücken, der Umsetzung der „Schule für das Leben“ und digitalen Leistungsnachweisen. 

Der Dank der Schulleitung für die engagierte Arbeit und die wertvollen Anregungen geht an alle Mitglieder im Ak UQ. Im vergangenen Schuljahr waren dies: Franziska Alkofer, Franziska Fenk, Stefan Grabrucker, Rabea Hoffmann, Margrit Hohenberger, Susanne Kraus, Laura Premke, Ramona Ries, Peter Schrank, Elisa Schranner, Thomas Schwiewager und Christian Zauner. 

Präsentieren – eine Kompetenz für Schule und Berufsleben 

Jeder von uns kennt gute Redner, denen man interessiert zuhört, weil die Inhalte anschaulich und nachvollziehbar in einem auf die Zielgruppe zugeschnittenen Vortrag präsentiert werden. Wie schön wäre es für unsere Schülerinnen und Schüler genau so ein Vortragender zu sein, sowohl für gute Noten in der Schule als auch später im Uni- und Berufsleben! 

Im Rahmen des Ak UQ wurde in diesem Schuljahr erstmals ein Konzept erarbeitet, wie die Präsentationskompetenz sinnvoll stufenweise in verschiedene Jahrgangsstufen integriert werden kann. Dabei dürfen auch die Teilnahme an schulinternen und bundesweiten Wettbewerben, wie Jugend Präsentiert, und eine gezielte Vorbereitung der Q12 auf die Präsentationssituation im Colloquium im Rahmen eines Wahlkurses nicht fehlen. 

Zudem wurden eine Reihe von Vertretungsstundenkonzepten erarbeitet und erprobt, die sich unter anderem mit dem richtigen Medieneinsatz und einem wertvollen Feedback beschäftigen. 

Kollegiale Unterrichtshospitation – Lehrer*innen reflektieren Unterricht gemeinsam 

Als Lehrkraft kennt man Unterrichtsbesuche vor allem im bewertenden Kontext durch Mitglieder der Schulleitung. Kollegiale Unterrichtshospitationen dienen jedoch nicht dem Bewerten, sondern vielmehr der Weiterentwicklung von Unterricht, da sie nur auf freiwillige Einladung hin und auf Augenhöhe in einem Team von Kolleg*innen stattfinden.  

Im Ak UQ wurde in diesem Schuljahr ein Konzept entwickelt, wie kollegiale Unterrichtshospitation und Feedbackkultur am Korbinian-Aigner-Gymnasium etabliert werden können. Als mögliche Hilfestellung bei den Hospitationen wurden verschiedene Beobachtungsbögen entworfen. Besonders wichtig war den Konzeptentwickler*innen dabei, einen Rahmen für eine sinnvolle Nachbesprechung des beobachteten Unterrichts vorzugeben, um das Gesehene ausreichend reflektieren zu können.  

Das Ziel der Konzeptentwicklerinnen und -entwickler ist klar: Eine kollegiale Hospitation soll nicht darauf abzielen, die besuchte Lehrkraft bzw. deren Unterricht zu verbessern. Vielmehr sollte unser aller Ziel die Verbesserung der Unterrichtsqualität sein; warum sich also nicht vom Unterricht der Kolleginnen und Kollegen inspirieren lassen? 

Schule für das Leben – Alltagskompetenzen am KAG 

„Non scholae, sed vitae discimus”: Dieser allseits bekannte Spruch beschreibt genau das, was nun verstärkt Einzug in die Schule halten soll - die Vermittlung von Alltagskompetenzen und Lebensökonomie als Vorbereitung für das Leben nach dem Schulbesuch, ganz im Sinne einer „Schule für das Leben“. Aufgabe der Schule ist es nämlich nicht nur, „Wissen und Können“, sondern auch „Herz und Charakter“ auszubilden. Dementsprechend gilt es nun, diese im LehrplanPlus verbindlichen Inhalte in unseren Schulalltag zu integrieren.  

Die zu fördernden Alltagskompetenzen gliedern sich in die Bereiche Ernährung, Gesundheit, Umweltverhalten, Selbstbestimmtes Verbraucherverhalten sowie Haushaltsführung auf, wobei das gemeinsame, verbindende Element das Digitale Handeln darstellt. 

Erfreulicherweise wird am KAG bereits seit Jahren eine Fülle von Projekten durchgeführt, die in diese Themenbereiche passen, so dass wir diese nun in unser neues schuleigenes Konzept integrieren können. So gibt es bei uns eine Schulgarten-AG, unsere Imkerinnen und Imker sind fleißig am Werk und auch der Besuch von Bio-Bauernhöfen stellt einen festen Bestandteil in unserem Schulalltag dar.  

Eine Arbeitsgruppe des AK UQ hat deshalb ein Konzept für die Umsetzung der Alltagskompetenzen entwickelt, das vorsieht, dass in Jgst. 6 ein dreitägiges Modul und in Jgst. 9 ein zweitätiges Modul der „Schule für das Leben“ stattfindet. Während für die 6. Klassen die Themen Ernährung, Gesundheit und Umweltverhalten im Vordergrund stehen, sollen in Jgst. 9 vorrangig die Bereiche Haushaltsführung und selbstbestimmtes Verbraucherverhalten behandelt werden. 

Lernen in schwierigen Zeiten – Konzepte zur individuellen Förderung 

Die individuelle Förderung nimmt am KAG breiten Raum ein, von Förderseminaren, Unterricht in Deutsch als Zweitsprache, Sprachbegleitung in vielen Fächern und Jahrgangsstufen, den Lerncoaches bis hin zu Schüler*innensprechstunden. Der AK UQ hat im Laufe des Schuljahres die genannten Angebote begleitet und Ideen zur Weiterentwicklung eingebracht. Neben der Unterstützung der Kinder und Jugendlichen, sollten aber auch die Eltern informiert werden, wie gelingendes Lernen gefördert werden kann. Auf Initiative aus dem Arbeitskreis hat deshalb unser Schulpsychologe Herr Schrank einen Elternabend zum Thema „Lernen“ durchgeführt und wertvolle Hinweise für ein unterstützendes Elternverhalten gegeben. 

Projekttage – Geschlechterrollen in der Einen Welt 

Eine Gruppe des Arbeitskreises Unterrichtsqualität hat sich im Schuljahr 2021/2022 den Projekttagen verschrieben, die traditionell in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien stattfinden. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der SMV hat die Gruppe ein Konzept zur Umsetzung erarbeitet, sodass die Projekttage am 26. und 27. Juli 2022 unter dem Motto „Eine Welt“ und „Gleichstellung – Bist du schon da?“ stehen werden. In Zusammenarbeit wurde konzipiert, terminiert, kommuniziert und organisiert, damit sich die Schüler*innen der Unter- und Mittelstufe auf Länderportraits freuen dürfen und die Jahrgangsstufe 11 an Workshops externer Vortragenden sowie einer Podiumsdiskussion zum Thema „Geschlechterrollen und Geschlechtsidentitäten“ teilnehmen kann. Mit der Umsetzung des Modellprojekts als Teil der gleichstellungsbezogenen Jugendarbeit an weiterführenden Schulen im Landkreis Erding beschließen wir ein ereignisreiches Schuljahr und kommen damit auch unserem Erziehungsauftrag nach, bei Schülerinnen und Schüler ein (Selbst-)Bewusstsein für die Gleichstellung der Frau in jedweder Gesellschaft zu schaffen. 

 

Digitale Leistungserhebungen 

 

Die Digitalisierung des Unterrichts hat in den letzten Jahren einen regelrechten Schub erhalten. Auch am KAG werden beispielsweise seit dem letzten Schuljahr alle 8. Klassen generell digital unterstützt unterrichtet. Trotzdem werden Leistungsnachweise in der Regel nach wie vor analog eingefordert. Der AK UQ hat deshalb im 2. Halbjahr intensiv fachwissenschaftliche Erkenntnisse zu digitalen Leistungserhebungen studiert und Ideen entwickelt, wie motivierende Leistungserhebungen digitaler Art aussehen und wie die rechtlichen Anforderungen an benotete Leistungsnachweise im digitalen Raum umgesetzt werden können. Im kommenden Schuljahr sollen versuchsweise digitale Leistungserhebungen erprobt und evaluiert werden.