Austauschprogramme mit Frankreich
Unsere Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, an zwei Austauschprogrammen mit französischen Schulen teilzunehmen.
Die Partnerschaft mit dem „Collège François Villon“ in Les Ponts-de-Cé, einem Vorort der westfranzösischen Stadt Angers an der Loire, erfreut sich schon seit vielen Jahren großer Beliebtheit. Im Abstand von zwei Jahren führen wir mit ca. 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des KAG diesen Austausch durch. Zum einen fahren unsere Schülerinnen und Schüler für etwa eine Woche nach Frankreich, um dort in den Familien ihrer Partner, Alltagsleben, Schule und vor allem auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Umgebung kennenzulernen. Im Gegenzug besuchen uns dann die jungen Französinnen und Franzosen.
Dieses Programm wendet sich in der Regel an die Klassen 7 bis 9, je nachdem, wer sich auf französischer Seite angemeldet hat, denn die Partner sollten schon einigermaßen altersgleich sein.
Für unsere älteren Französisch-Lernenden ab der Klasse 10 konnten wir im Schuljahr 2018/2019 zum ersten Mal einen neuen, sehr attraktiven Austauschpartner finden. Das „Institut de Genech“ befindet sich ganz in der Nähe der nordfranzösischen Großstadt Lille und ist eine riesengroße Bildungsanstalt, die neben dem herkömmlichen Gymnasium sogar einen sehr renommierten landwirtschaftlichen Zweig aufweist, der allein schon sehenswert ist.
Die Erfahrungen im ersten Jahr waren überwältigend, nicht nur wegen der phantastischen Möglichkeiten in der Umgebung (kilometerlange Sandstrände, Belgien, Kultur), sondern auch dank der Herzlichkeit und Großzügigkeit der Gastgeber*innen. Auch bei diesem Programm statten uns die französischen Partner einen Gegenbesuch in Erding ab.
Austausch mit Genech im Schuljahr 2022/2023
Rückbesuch am Institut de Genech vom 22. bis 29. März
Nachdem wir nach pandemiebedingter Pause unseren Frankreichaustausch für die 10. und 11. Klassen mit dem Institut de Genech in diesem Jahr wieder aufnehmen und so die französische Austauschgruppe Ende Januar bei uns in Erding willkommen heißen konnten, war es Ende März endlich so weit, und wir machten uns zu unserem lang ersehnten Rückbesuch in Frankreich auf. Im Folgenden berichtet die Austauschteilnehmerin Elena Koch (Q11) über die Woche vom 22. bis 29. März, die wir bei unseren französischen Austauschpartner*innen am Institut de Genech in der Nähe von Lille in Nordfrankreich verbringen durften:
Am 22. März machten sich die 17 Schüler*innen mit ihren zwei Begleitlehrkräften, Frau Holzner und Frau Leeb, in aller Frühe auf nach Frankreich, wo wir eine Woche lang bei unseren französischen Austauschpartnerinnen und -partner ins französische Alltagsleben eintauchen konnten.
Nach langem Bangen, ob unser Zug trotz aller Streiks abfahren würde, saßen wir dann tatsächlich um kurz vor 7 Uhr morgens im TGV Richtung Paris bzw. Lille. Durch die Vorfreude verging die Zugfahrt wie im Fluge, denn alle konnten das Wiedersehen mit ihren französischen Freund*innen kaum erwarten. Nach einer herzlichen Begrüßung am Institut de Genech machten sich die Schülerinnen und Schüler dann auch schon auf den Weg in ihre Gastfamilien, wo sie ihre Gasteltern kennenlernten und zum Teil schon die ersten Ausflüge in die nähere Umgebung unternommen wurden.
Am nächsten Morgen wurden wir am Institut de Genech mit einem leckeren Frühstück mit Croissants und schuleigenem Apfelsaft begrüßt. Auch der Direktor der großen Schule gab sich die Ehre und ließ es sich nicht nehmen, uns mit einer kleinen Rede willkommen zu heißen, in der er auf die historische Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft sowie ihren diesjährigen 60. Geburtstag einging, und betonte, wie wichtig es sei, diese Freundschaft mit Leben zu füllen, was gerade durch Austauschprogramme wie das unsere gelinge. Anschließend bekamen wir eine eindrucksvolle Führung durch das Institut. Da dieses sehr weitläufig ist, und aufgrund des landwirtschaftlichen Schwerpunkts viele Ländereien, Stallungen, Gewächshäuser, etc. mit einschließt, fand diese Führung im schuleigenen „petit train“, einem kleinen Zug, statt. So besichtigten wir u. a. die Käserei, die Pferdestallungen samt Reithalle mit Turnierplatz, den Schafstall mit vielen kleinen Lämmchen sowie verschiedene Gebäude der Schule, z. B. auch das Internat oder die Kantine. Am Nachmittag ging es für die deutschen Schülerinnen und Schüler schließlich nach Lille, wo wir zuerst eine Stadtführung von einem der französischen Lehrer bekamen, bevor wir im Anschluss noch Zeit hatten, diese wunderschöne Stadt selbst zu erkunden.
Am darauffolgenden Tag ging es nach Belgien: Ein Ausflug nach Brügge - zusammen mit unseren französischen Austauschpartner*innen – stand auf dem Programm. Wir begannen den Besuch mit der Besichtigung eines Klosters, an den sich eine Bootstour anschloss, bei der wir viele interessante geschichtliche Informationen zu dieser ebenfalls beeindruckend schönen flämischen Stadt erhielten. Danach hatten wir wieder Zeit, die Stadt selbst noch genauer zu erkunden, bis es wieder zurück zum Institut ging.
Am Wochenende hatten wir nun die Gelegenheit, Zeit mit unseren Gastfamilien zu verbringen. Die Familien organisierten verschiedenste Ausflüge, zeigten ihren „Gastkindern“ allerhand Sehenswertes der Region, und natürlich kam auch das leibliche Wohl nicht zu kurz, sodass wir am Montag alle so Einiges zu erzählen hatten.
Am Montag fand ein weiterer gemeinsamer Ausflug mit unseren Austauschpartner*innen statt, nämlich der Besuch des „Nausicaa“, des größten meeresbiologischen Zentrums Europas in Boulogne-sur-Mer im Departement Pas-de-Calais. Dort gab es Viel zu bestaunen, aber auch zu lernen, über das Meer, seine Bewohner und wie schützenswert diese Lebenswelt ist. Insbesondere das Aquarium mit einem Becken von 11.000 m³ und 9 Meter Tiefe, was 40.000 Badewannen entspricht, war beeindruckend. Auch die sich daran anschließende kurze Wanderung am Meer bei strahlendem Sonnenschein mit einem Blick über den Ärmelkanal bis nach England war unvergesslich.
Den letzten vollen Tag verbrachten die deutschen Schülerinnen und Schüler schließlich in der Stadt Arras. Dort besichtigten wir zunächst das hiesige Kunstmuseum und im Anschluss daran die „carrière Wellington“, ein Tunnelsystem in einem unterirdischen Steinbruch. Im 1. Weltkrieg wurde dieses von neuseeländischen Tunnelbauern zu militärischen Zwecken angelegt – sie bauten somit eine wahre „Stadt unter der Stadt“ und nannten diese nach der neuseeländischen Hauptstadt „Carrière Wellington“ (Wellington Steinbruch). Wir bekamen eine eindrucksvolle multimediale Führung durch dieses Tunnelsystem und erfuhren dabei alles über die Schlacht von Arras im 1. Weltkrieg, als die britischen Soldaten das Tunnelsystem für einen Überraschungsangriff nutzten.
Der Mittwoch war leider auch schon der letzte Tag des Austauschs. Am Vormittag hatten wir noch die Gelegenheit, den Unterricht am Institut de Genech zu besuchen, was für uns alle nochmal ein letztes Highlight darstellte, bevor wir uns dann schweren Herzens von unseren Austauschpartnerinnen und -partner verabschieden und die Heimreise antreten mussten.
Wir sind sehr dankbar für die tollen Erlebnisse, die wir im Rahmen dieses Austauschprogrammes mit dem Institut de Genech sowohl in Deutschland als auch in Frankreich hatten. Dieses wird – ebenso wie das zweite Frankreichaustauschprogramm des Korbinian-Aigner-Gymnasiums – freundlicherweise durch das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) unterstützt. Dieses setzt sich besonders für den Austausch von deutschen und französischen Jugendlichen ein und geht auf den Elysée-Vertrag von 1963 zurück. Wenn auch ihr euch für verschiedenste Austauschmöglichkeiten, Begegnungen oder Wettbewerbe im Rahmen der deutsch-französischen Freundschaft interessiert, dann besucht ihre Internetseite: www.dfjw.de!
Besuch des Institut de Genech am Korbinian-Aigner-Gymnasium
Nach langer Corona-Zwangspause findet dieses Schuljahr nun endlich wieder der Austausch für die 10. und 11. Jahrgangsstufe mit unserer französischen Partnerschule, dem Institut de Genech, statt. Im Folgenden berichtet die Austauschteilnehmerin Elena Koch (Q11) über die Woche vom 25. Januar bis zum 1. Februar, in der wir unsere französischen Gäste hier bei uns in Erding zu Besuch hatten:
Am Mittwoch, den 25. Januar, dem Tag der Ankunft unserer französischen Gäste aus Genech, einer kleinen nordfranzösischen Stadt in der Nähe von Lille, war die Freude und Aufregung sowohl auf deutscher als auch auf französischer Seite groß. Alle waren unglaublich gespannt auf ihre Austauschpartner und konnten es kaum erwarten, diese endlich persönlich kennenzulernen. Nachdem unsere Gäste nach planmäßiger und reibungsloser Anreise spätabends gut in ihren deutschen Gastfamilien angekommen waren, stand einem erfolgreichen Austausch nichts mehr im Wege.
Am nächsten Tag stand für unsere Gäste gleich ein Ausflug nach Salzburg auf dem Programm, um dort die Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, Mozartkugeln zu probieren und etwas österreichische Luft zu schnuppern. Nach ihrer Rückkehr in die Familien kam es beim gemütlichen Abendessen auch zu den ersten längeren Gesprächen, die am Vortag aufgrund der langen Anreise und späten Ankunft doch eher kurz ausgefallen waren, und man begann, erste Gemeinsamkeiten zu entdecken und Freundschaften zu knüpfen.
Den folgenden Tag verbrachten unsere französischen Austauschpartner in München, wo sie bei einer Führung allerhand interessante Dinge über die Landeshauptstadt erfuhren und vom Alten Peter aus den Blick über die Stadt trotz eisiger Temperaturen sichtlich genossen, bevor es dann am Nachmittag wieder zurück nach Erding ging. Gekrönt wurde der Freitag nämlich durch den Besuch des Winterballs unserer Schule, den sowohl die französischen als auch die deutschen Jugendlichen in vollen Zügen genießen konnten. Die Musik lud zum Tanzen ein und so fanden sich alle Beteiligten irgendwann auf der Tanzfläche und verbrachten einen spektakulären Abend zusammen.
Das anschließende Wochenende wurde von jeder Gastfamilie individuell gestaltet. Sei es ein entspannter Tag in der Familie, der Besuch eines Museums, ein Tag in der Therme Erding oder etwas ganz anderes – es war für jeden etwas dabei und wir alle verbrachten ein tolles Wochenende mit unseren Gästen.
Am Montag wartete dann aber schon das nächste Highlight auf uns: Der gemeinsame Ausflug der deutschen und französischen Schülerinnen und Schüler stand an. Unser Ziel war der Spitzingsee, wo wir bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel zunächst zur Oberen Firstalm wanderten. Der Ausblick, der sich uns bei diesem herrlichen Wetter bei der Ankunft bot, ließ uns jegliche Mühen des Aufstiegs vergessen. Es war traumhaft! Auch beim Mittagessen auf der Alm wurde sich rege unterhalten, etwaige kleinere Sprachprobleme kreativ gelöst und jeder genoss die angenehme und gemütliche Atmosphäre. Die anschließende Rodelfahrt machte allen sehr viel Spaß und rundete den Ausflug in die Berge perfekt ab. Als wir nach einem Zwischenstopp in Schliersee wieder in unseren Familien waren, fielen wir bald müde ins Bett.
Und dann war auch schon der letzte Tag unseres Austausches da. Dieser begann mit einem Unterrichtsbesuch, welcher von all unseren französischen Gästen mit viel Interesse aufgenommen wurde. Anschließend ging es für sie ins Erdinger Weißbräu. Nach der Brauereiführung dort ging es nachmittags zum zweiten Mal nach München, um die BMW-Welt und das BMW-Museum zu besichtigen. Den letzten Abend verbrachten wir dann noch zusammen in unseren Familien und genossen die verbleibende Zeit, denn am nächsten Morgen blieb nur noch Zeit für eine kurze Verabschiedung, da die französische Austauschgruppe leider schon um 5 Uhr morgens den Nachhauseweg antreten musste.
Unser aller Trost war nur, dass wir eine tolle gemeinsame Austauschwoche hier in Erding verbracht haben und uns nun schon auf unseren Gegenbesuch in Genech Ende März freuen können.
Vive l’amitié franco-allemande!